Stadtteilfest bricht alle Rekorde
2000 Gäste beim großen Ereignis auf Heiligenstädter Liethen. Spielmannszug sorgt für Wirbel
Maik Herwig ist immer noch sprachlos, wenn er an den vergangenen Sonntag zurückdenkt. Er ist der Leiter der Villa Lampe. Am Sonntag wurde relativ spontan zum Stadtteilfest im Wohngebiet „Auf den Liethen“ eingeladen. „Wir hatten um die 2000 Gäste, so viele wie noch nie“, ist er begeistert.
Lange habe man überlegt, ob man das Fest ausrichten solle oder nicht. Zwei Jahre lang konnte es wegen der Pandemie nicht stattfinden. Als dann finanzielle Unterstützung vom Land und vom Landkreis, jeweils von den Beauftragten für Migration und Ausländer, eintrudelte, stand fest: „Wir machen es.“
Es sei in einer unglaublich kurzen Zeit vorbereitet worden. Gut, etwas Erfahrung habe man ja, schließlich sei es schon das 11. oder 12. Stadtteilfest dort gewesen, aber von der Spontanität und Qualität der Aktionen und Organisation war Herwig selbst erstaunt.
Los ging es mit einem Wortgottesdienst, gehalten von Pater Ulrich Otto von der Villa. Dazu hatten junge Leute der benachbarten Tilman-Riemenschneider-Schulen ein Anspiel auf die Beine gestellt. „Im Wohngebiet Liethen müssen die Backöfen Höchstleistungen vollbracht haben, von allen Seiten wurden uns Kuchenspenden gebracht, immer wieder kam Nachschub“, erzählt Herwig begeistert.
Trotzdem seien die Kuchenberge am Abend bis zum letzten Krümel verputzt gewesen. Als um 15:30 Uhr noch der Kaffee zur Neige ging, mussten noch einmal zehn große Kannen nachgekocht werden, um die Nachfrage zu stillen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Herwig.
Zunächst habe man bei der Vorbereitung des Festes einen Satz von Schulsozialarbeiter Markus Rilli für einen Scherz gehalten, als der ruhig meinte, er wolle einen ganzen Spielmannszug besorgen. So war das Staunen groß, als am Sonntag plötzlich der Spielmannszug Mühlhausen in seinen blauen Uniformen auf dem Schulhof stand und loslegte. Damit nicht genug, zogen die Spielleute eine große Runde durch das Wohngebiet. Überall öffneten sich die Fenster, klatschten und winkten die Bewohner.
Das sei noch längst nicht alles gewesen. Es gab zahlreiche Mitmachaktionen, ein Bühnenprogramm mit Tanzgruppen, Livemusik und mehr. Richtig Spaß aber hatten die Kinder beim Bubble-Soccer, bei dem sie in große Luftbälle gehüllt versuchen, Fußball zu spielen.
„Von Fußball war da bald nichts mehr zu sehen, vielmehr haben sie unter großem Spaß versucht, sich gegenseitig umzuschubsen. Die hatten so viel Spaß, dass selbst die Eltern und andere Erwachsene in die Kugeln kriechen wollten. Natürlich hatten aber die Kinder Vortritt“, muss Maik Herwig immer noch lachen. Aber er zieht ein ernstes Fazit: „Es war ein großes gelungenes Fest der Kulturen. Ich bin überzeugt, dass sie hier ein bisschen mehr zusammengerückt sind.“
Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Helfer und Partner, wie zum Beispiel die Caritas, der Kindergarten Regenbogen, die Johanniter, das Quartier 44, der Jugendmigrationsdienst, die KoWo, der Spielmannszug Mühlhausen, der Verein „RC-Offroad“, das Kollegium der Riemenschneider-Schulen und insbesondere die Stadt Heiligenstadt. „Nächstes Jahr feiern wir wieder“, verspricht Herwig.
12.10.2022 © Thüringer Allgemeine