Logos SDB und Bistum Erfurt
Eine Einrichtung in
gemeinsamer Trägerschaft
der Salesianer Don Boscos
und des Bistums Erfurt

Was genau macht eigentlich die Villa Lampe?

Veröffentlicht am: 4. Februar 2025

von Silvana Tismer (Thüringer Landeszeitung)

Beim Tag der offenen Tür geht es um einen Ort, der junge Menschen fördert und unterstützt. Und das nicht nur in Heiligenstadt.

Eichsfeld. Wenn eine Institution in Heiligenstadt jedes Jahr im Winter zu ihrem Tag der offenen Tür einlädt, dann kommen die Gäste in Scharen. Bei der Villa Lampe ist dieser Tag, das Don-Bosco-Fest samt Gottesdienst, immer der Abschluss einer kleinen Festwoche.

„Die Villa Lampe ist ein Ort, an dem das Wohl junger Menschen seit über 30 Jahren im Mittelpunkt steht. Unsere Angebote reichen von der Offenen Jugend- und Jugendsozialarbeit im gesamten Landkreis Eichsfeld über die Schulsozialarbeit bis hin zur Migrationsarbeit und vielen weiteren stets bedarfsgerechten Projekten“, hatte Maik Herwig, Leiter der Villa, in seiner Begrüßung schon gesagt.

 

Arbeit über die Grenzen des Eichsfeldes hinaus

In den jeweiligen Arbeitsfeldern biete die Villa jungen Menschen stets einen sicheren Raum, in dem sie sich entfalten, ihre Freizeit gestalten und Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen finden könnten. „Unsere Schulsozialarbeit ist darauf ausgerichtet, Schülerinnen und Schüler in ihrem schulischen und persönlichen Alltag niedrigschwellig zu begleiten und zu fördern“, so Herwig. Besonders stolz sei man auch auf die Migrationsarbeit, die jungen Menschen mit Migrationshintergrund hilft, sich in der Gesellschaft zu integrieren und ihre Potenziale zu entfalten.

Aber was macht die Villa Lampe eigentlich genau? Zunächst ist da die offene Jugendarbeit. Das Gebäude in Heiligenstadt ist täglich von montags bis sonntags geöffnet. Im Liethentreff stehen die Türen wochentags offen. In zehn Dörfern um Heiligenstadt gibt es die aufsuchende Jugendarbeit. Täglich gibt es zahlreiche Freizeitangebote, wöchentliche Aktionen und Ferienprogramme. Auf dem Villa-Gelände finden sich ein Bistro, ein Medienraum, der Multifunktionssaal, ein Sportplatz samt Kletterhalle, Kreativ- und Proberäume für Bands, Küche samt Speiseraum und ein Niedrigseilgarten. Darüber hinaus betreibt die Villa im Landkreis Eichsfeld 34 Jugendclubs. Sie ist unter anderem in den Landgemeinden Dingelstädt, Am Sonnenstein und am Ohmberg aktiv, genau wie in den Verwaltungsgemeinschaften Eichsfeld-Wipperaue, Westerwald-Obereichsfeld, Lindenberg/Eichsfeld und Erhausen-Geismar. Auch da gehe es um Unterstützung, Begleitung und Beratung junger Menschen im ländlichen Raum, um niedrigschwellige Angebote der Jugendhilfe, um sinnvolle, aktive und selbstbestimmte Freizeitgestaltung und nicht zuletzt um Netzwerkarbeit zwischen Gruppen und Vereinen, die für die Kinder und Jugendlichen von Interesse sind.

Der Träger der freien Jugendarbeit deckt auch einen nicht geringen Teil der Schulsozialarbeit im Eichsfeld ab. „Wir sind an 16 Standorten“, zählt Herwig zusammen. Das seien die drei Grundschulen in Heiligenstadt, die Regelschulen Heiligenstadt, Bischofferode, Küllstedt, Ershausen und Breitenworbis, die Gymnasien in Heiligenstadt und Leinefelde, die beiden berufsbildenden Schulen, das Förderzentrum Birkungen und die Gemeinschaftsschule in Hüpstedt. In der Schulsozialarbeit engagiere sich die Villa seit 1994, kümmere sich um Aufgaben wie Einzelfallhilfen, Beratung, Projekte zu Themen wie soziales Lernen, Klassenklima und vieles mehr, so Herwig. Darüber hinaus kümmert sich das Team der Villa um den Jugendmigrationsdienst Nordthüringen und ist in den vier Landkreisen Eichsfeld, Nordhausen, Kyffhäuser und Unstrut-Hainich aktiv. Dabei gehe es um die Unterstützung junger Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren durch Beratung, Bildungs- und Freizeitangebote, erklärt Maik Herwig. Der Schwerpunkt liege auf der langfristigen, individuellen Begleitung Jugendlicher zu den Themen Schule und Beruf. „Ziel ist es, die soziale Teilhabe der jungen Menschen zu fördern und ihre Perspektiven zu verbessern.“ Nicht zuletzt lege man viel Wert auf die Prävention gegen jede Form von Extremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit.

Mutter-Kind-Gruppe, Sprachkurse, Jugendbegegnungen

Weitere Projekte der Villa Lampe seien beispielsweise die Mutter-Kind-Gruppe für junge Mütter und ihre Kinder im Liethentreff, Sprachkurse in Kooperation mit „Arbeit und Leben“ Niedersachsen, das Quartier 44, die Zusammenarbeit mit dem Heiligenstädter Jugendparlament, die Partnerschaft beim „Midnight-Event“, Deutsch-Polnische Jugendbegegnungen, „Jugendpolitische Speed-Datings“ mit den Jugendorganisationen der demokratischen Parteien im Landkreis Eichsfeld und die Mädchen- und Jugendgruppe in der Villa Lampe. Man wisse, dass das nicht jedem passe, heißt es aus dem Haus. Über all das konnten sich die Gäste beim Tag der offenen Tür informieren. Zuvor hatte es noch eine „Neon-Party“ für Viertklässler mit parallel stattfindender Eltern-Lounge und für die Jugendlichen auf vielfachen Wunsch erneut eine DJ-Night in der Villa gegeben, genau wie die beliebten „Don-Bosco-Games“.

Den Festgottesdienst zelebrierte Generalvikar Dominik Trost. Auch gab es zahlreiche Kreativ- und Mitmachaktionen und wurden Projekte wie die Natur-Erlebnis-Tour, die Ferienfreizeit in Dänemark oder das Stadtteilfest „Auf den Liethen“ vorgestellt. Herwig freute sich, dass es wieder „rappelvoll“ war, nicht nur die Bürger, sondern auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft da waren. „Und viele Partner, mit denen wir zusammenarbeiten. Es war ein toller Tag“, so sein Fazit für den „Tag der Offenen Tür“ im 34. Jahr des Bestehens der Villa Lampe.

TLZ - 04.02.2025